CDU will Schulkinder und Anwohner in Heiligensee vor Blechlawine schützen

Mit Erstaunen hat die CDU-Fraktion Reinickendorf zur Kenntnis genommen, dass der Schutz von Anwohnern und Passanten im Heiligenseer Ortsgebiet für die Fraktionen in der BVV Reinickendorf offenbar sehr unterschiedliche Priorität genießt. Hintergrund der Debatte am 14. Februar 2018 waren zwei Anträge der CDU, den bisher teileingezogenen Abschnitt der Ruppiner Chaussee zeitweise für den Verkehr zu öffnen und damit den aktuellen Umleitungsverkehr der A111 durch den Ortsteil Heiligensee deutlich zu reduzieren.

„Für die CDU ist klar, die 2,8 km lange Strecke parallel zur Autobahn – von der die Hälfte durch ein Waldgebiet führt – eignet sich für eine Umleitung wesentlich besser, als die aktuell genutzte 8 km lange Strecke durch den gesamten Ortsteil Heiligensee“, begründet der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Tobias Siesmayer das Anliegen und ergänzt: „Selbstverständlich müssen die seit vielen Jahren teilweise gesperrte Strecke entsprechend ertüchtigt und der Schutz der Anwohner dieser Strecke in den Planungen berücksichtigt werden.“

„Viele Autofahrer wissen, dass es neben der 8 km langen Umleitung über die Hennigsdorfer Straße und Heiligenseestraße eine Abkürzung über die Schulzendorfer Straße und die Straße am Dachsbau gibt. Wird die Autobahn gesperrt, nutzen zahlreiche Autofahrer den Schleichweg. An dieser Strecke liegen jedoch die Schulwege zu zwei Grundschulen. Diese Kinder sind bei der bisherigen Umleitung deutlich höheren Gefahren ausgesetzt als bei der von uns vorgeschlagenen Alternativstrecke“, gibt die Heiligenseer Bezirksverordnete Sylvia Schmidt zu bedenken.

Die Fraktionen der SPD, Grünen und Linken mochten dieser Argumentation nicht folgen. Die Anwohner der Ruppiner Chaussee hätten ein Recht darauf, von Autoverkehr verschont zu werden, die Straße sei in einem zu schlechten Zustand und man müsse auch an die Tiere im Wald denken, argumentierten sie.

Um weitere Fakten zur Verkehrssituation in Heiligensee zu sammeln, hat die CDU-Fraktion daher beantragt, ein Verkehrsgutachten für den Ortsteil zu erstellen. Darin sollen die derzeitigen und zukünftig zu erwartenden Verkehrsströme auf den drei Strecken Hennigsdorfer Straße / Schulzendorfer Straße / Ruppiner Chaussee analysiert werden.

Der Umleitungsverkehr durch Heiligensee hat eine neue politische Brisanz erhalten seitdem klar ist, dass ab 2021 die Autobahn A111 saniert und dafür für mehrere Jahre voraussichtlich komplett gesperrt wird. Schon heute ist die Verkehrsbelastung im Ortsteil hoch, wenn es zu einer Sperrung der Autobahn – beispielsweise aufgrund eines Unfalls – kommt bzw. wenn aufgrund eines Staus im Berufsverkehr viele Autofahrer die Autobahn in Heiligensee verlassen und die Alternativroute durch den Ortsteil wählen.

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