Frau Sonne Juli 2016

Liebe Frau Sonne, wir haben einen vierjährigen Sohn und einen kleinen Hund, einen Spaniel. Seit Neuestem erwischen wir unseren Sohn dabei, dass er den Hund, den er eigentlich liebt, quält. Er klemmt Wäscheklammern an sein Ohr, wirft mit Bauklötzern nach ihm, ja pikt ihn sogar mit einem Nagel, so dass unser Hund knurrt und sich verschüchtert in sein Körbchen zurückzieht. Was können wir tun? Ihre Natalie

Liebe Natalie, die Lösung ist einfach. Ihr Sohn sucht Aufmerksamkeit. Manchmal ist das schwierig bei viel Hausarbeit oder Berufsstress auch noch dauernd einen aktiven Vierjährigen zu beachten, aber es lohnt sich. Wenn er Fragen stellt oder ein Anliegen hat, gehen Sie direkt auf ihn ein, beschäftigen Sie sich mit ihm, nehmen Sie ihn ernst. Dann wird er mit dem Traktieren des Hundes aufhören. Viel Erfolg wünscht Ihre Frau Sonne

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1 Kommentar

    • Detlef Schöne auf 18. Februar 2018 bei 22:47

    Liebe Frau Dipl.-Psych. Sonne,

    vielleicht einmal ein kleiner Mutmacher für depressiv veranlagte Menschen:

    Hätte man mich mit 12 Jahren, mit 15 Jahren oder mit 18 Jahren gefragt,
    was mein grösser Wunsch sei, so hätte ich geantwortet: Einmal in meinem
    Leben über die chinesische Mauer gehen.
    Die Realität sah zunächst anders aus, Volksschule, Gymnasium, Bundeswehr,
    Verwaltungsakademie, Anstellung im Öffentlichen Dienst, Ehe, Scheidung,
    mit Anfang 40 Herzinfarkt mit anschliessender Bypass-OP. Eine völlig
    fehlgeschlagene Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess führte in eine
    schwere Depression und endete in einem Burnout. Danach folgte ein
    langer, beschwerlicher Weg durch die Instanzen. Mit Hilfe eines Psychologen,
    eines Neurologen, einer Zeit in mehreren psychologischen Tageskliniken
    und einem stationären Aufenthalt, nach Gesprächen mit Mitarbeitern in
    sozialen Einrichtungen und medizinischen Gutachtern wurde ich mit rund
    57 Jahren in die Erwerbsminderungsrente entlassen. Natürlich mit einigen
    finanziellen Einbußen, aber dafür habe ich in der Zeit einer längeren
    Krankschreibung wieder gelernt wie Rosen riechen und wie sich Baumrinde
    anfühlt. Und vor allem habe ich gelernt „Nein“ zu sagen, wenn Aufgaben
    an mich herangetragen wurden denen ich mich nicht gewachsen fühl(t)e.

    Gerade einmal 24 Stunden den finalen Rentenbescheid in der Hand habe
    ich mich per Internet mit einem auf China-Reisen spezialisierten Reisebüro
    in Verbindung gesetzt und nur ein paar Monate später ging es für mich und
    meine zweite Frau für drei Wochen in das Reich der Mitte. Zunächst Peking
    mit dem Platz des Himmlischen Friedens und einem Gang über die Mauer,
    es folgte Shanghai und zum Schluß noch eine Woche Badeurlaub auf der
    Insel Hainan.

    Irgendwie geht (fast) alles, aber man darf sein Ziel nicht aus den Augen
    verlieren.

    Detlef Schöne

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