Meike´s Meinung Januar 2017

Wir leben in dunklen Zeiten. Wer lacht macht sich nicht klar, dass er auf einem Pulverfass sitzt. Wir dröhnen uns zu mit dem geheimen Leben von Bäumen und Tieren, flüchten uns in eine Welt des Konrad Lorenz, der lieber Graugänse als Krieg und Mord betrachtete. Beim Fußball zu jubeln ist fast schon ein Verbrechen, weil es das Schweigen über so viele Untaten einschließt. Wir leben auf einer Insel des Glücks, aber mit nichts von dem was wir tun haben wir dieses Glück verdient. Was wir essen nehmen wir einem Verhungernden weg. Unser Glas Wasser fehlt einem Verdurstenden. Es ist Zufall, dass wir auf der Insel des Glücks sitzen. Vielleicht ist es Weisheit, dass wir uns aus dem Streit der Welt heraushalten, dass wir unsere kurze Lebenszeit ohne Furcht verbringen, dass wir uns um den Rest der Welt nicht kümmern. Das Ziel einer friedlichen Erde ist für uns deutlich sichtbar aber kaum zu erreichen. Deshalb vergessen wir solche Wünsche. Hoffen wir auf die Nachsicht der Nachgeborenen, dass sie uns unseren Mangel an Weitsicht, unseren Mangel an Mut und Engagement verzeihen mögen. (In Anlehnung an Brecht: An die Nachgeborenen)
Meike

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