Stauf´s Kolumne August 2017

Irgendwie passte Ende Juni das Wetter zu dem Gesetz, das zur gleichen Zeit im Bundestag beraten und verabschiedet wurde. Berlin versank mehr oder weniger in den Fluten des Jahrhundertregens und im Reichstagsgebäude wurde die herkömmliche Ehe zu Gunsten der Ehe für alle aus wahltaktischen Überlegungen beseitigt. Eigentlich ist an dieser Ehereform nichts Schlimmes, abgesehen davon, dass sich damit auch die bundesdeutsche Gesellschaft von Jahrtausende alten Werten und Vorstellungen mit wehenden Fahnen verabschiedet hat und in der „Genderei“ ihr Heil zu suchen scheint. Nun ja, das kann man so sehen, die Gesellschaft ändert sich eben. Immer nur rückwärtsschauen und die „gute alte Zeit“ hochleben lassen wird günstigenfalls mit Sturheit oder Altersstarrsinn wohlwollend entschuldigt. Problematisch aber finde ich es, dass gleichgeschlechtliche Paare nun auch das volle Adoptionsrecht genießen. Hinsichtlich der in die Beziehung eingebrachten Kinder ist nichts dagegen zu sagen – denn sie stammen ja aus einer vorherigen Beziehung – aber muss es denn wirklich sein, dass nun die Tore zum nächsten Waisenhaus sperrangelweit geöffnet wurden? Wie sollen denn diese Kinder mit der Situation klar kommen, zwei Mamas oder Papas zu haben, zumal diese dann auch nicht einmal ihre eigenen sind??? Weiter, Kinder sind grausam und gerade die, die gleichgeschlechtliche „Eltern“ haben, dürften ohne Ende gehänselt werden. Und was wird später aus den Kindern? Kommen die mit ihrer eigenen Sexualität klar … usw. ? Ich glaube, an die möglichen Folgen hat man im Bundestag genau so wenig gedacht, wie bei dem Erlass des Kita-Gesetzes, dass für unter dreijährige Kinder einen Krippenplatz vorschreibt, damit sich die Mutter so schnell wie möglich in ihrer Karriere verwirklichen kann. Das so oft erwähnte „Kindeswohl“ wurde nun endgültig zum Wohl zukünftiger „Kindesmütter“ und „Kindesväter“ zu Grabe getragen. Ich habe sehr wenig Hoffnung, dass sich gleichgeschlechtliche Paare dieser gesamten Problematik wirklich bewusst sind und einsichtig handeln, sodass jetzt nicht ein Run auf die Waisenhäuser einsetzt. Herzlichst IHR Ulrich Stauf

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1 Kommentar

  1. Nicht nur weil ich Ulrich Stauf aus gemeinsamen Schultagen in Bonn kenne, verfolge ich interessiert seine journalistischen Artikel und mit seiner August-Kolumne für die Dorfzeitung hat er mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Vielen Dank für die Veröffentlichung seiner Zeilen zu einem brisanten Thema.

    Detlef Schöne, Bonn- Bad Godesberg

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