Umfrage zum Welttierschutztag:

Deutliche Mehrheit der Deutschen findet, Bundesregierung unternimmt nicht genug für den Tierschutz

Ungenügende Tierschutzarbeit: Einer aktuellen INSA-Meinungsumfrage im Auftrag von PETA zufolge sind nur 23 Prozent der Deutschen mit den Bemühungen der GroKo um den Tierschutz zufrieden. Für 49 Prozent der Befragten hingegen unternimmt die Bundesregierung zu wenig für Tiere. Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober ruft die Tierrechtsorganisation die Spitzenpolitiker der CDU/CSU und der SPD, allen voran Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), dazu auf, die millionenfachen legalisierten Tierquälereien insbesondere in der Agrarindustrie durch eine grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes zu beenden.

„Tierschutz existiert in Deutschland hauptsächlich auf dem Papier. Die aktuelle Regierung arbeitet sogar gegen mehr Tierwohl. Das merken auch immer mehr Bundesbürger. In Wahrheit bestimmen Lobbyisten der Tierhaltungsindustrie, wie mit Tieren umgegangen werden darf. Für sie ist Gewinnmaximierung das erste Gebot, das Leid der Tiere interessiert die Unternehmen nicht“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Sogar 46 Prozent der Union-Wähler vertreten die Meinung, dass die Bundesregierung nicht genug für den Tierschutz unternimmt. Nur 29 Prozent von ihnen halten die Tierschutzarbeit der Bundesregierung für ausreichend. Von den Wählern der Grünen sind 62 Prozent unzufrieden.

Der Deutsche Bundestag steht unter massivem Einfluss von Agrarlobbyisten. Beispielsweise halten die Bundestagsabgeordneten Johannes Röring und Josef Rief selbst Schweine unter erschütternden Bedingungen. Der Einfluss von Lobbyisten und Verbänden auf die Politik hat millionenfaches Tierleid zur Folge: Schweinen und Kälbern werden völlig legal und ohne Betäubung Körperteile amputiert, um die Tiere an die Haltungssysteme anzupassen. Ebenso sind das Schreddern oder Vergasen von „Eintagsküken“ und die lebenslange Anbindehaltung von Kühen weiterhin erlaubt.

2013 kam die Studie „Die Vernetzung der Agrarindustrie und Agrarpolitik in Deutschland“ [1] im Auftrag der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu dem Ergebnis, dass „insbesondere die großen und größten Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft über eine ausgeprägte Repräsentanz in den Parlamenten und anderen Gremien der politischen Entscheidungsfindung verfügen“. Über den Deutschen Bauernverband heißt es: „Seine zentrale Position in der Gestaltung bundesdeutscher Agrarpolitik und der Interessenvertretung ist […] unbestritten.“

 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

[1] Heintz, Veikko (2013): Die Vernetzung der Agrarindustrie und Agrarpolitik in Deutschland. Netzwerkbetrachtung der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft und ihrer Interessenvertretung in Spitzenverbänden und der Politik. Online abrufbar unter: http://www.paktev.de/mediapool/107/1071834/data/PDF_S/Die_Vernetzung_der_Agrarindustrie_und_Agrarpolitik_in_Deutschland.pdf.
Die Umfrage kann hier abgerufen werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Politiker
PETA.de/Undercover-bei-Bundestagsabgeordneten
PETA.de/Wahlen2017
PETA.de/Ernaehrung

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