Diese Gefahren erwarten Ihren Hund auf Reisen

Die Koffer sind gepackt, der EU-Heimtierausweis für den Hund auf dem neusten Stand – die Reise kann losgehen. Aber haben Sie auch an die Prophylaxe gegen Parasiten gedacht? In den südlichen Teilen Europas lauern andere Gefahren als bei uns. Dazu gehören vor allem Stechmücken, die Herzwürmer übertragen, Schmetterlingsmücken, die Erreger der Leishmaniose verbreiten, oder die Braune Hundezecke.

Wichtig für einen entspannten Urlaub mit Hund, ob in Italien, Spanien oder Kroatien, sind praktische Wege und hundefreundliche Strände und Unterkünfte, aber auch eine geeignete Gesundheitsvorsorge für unsere Vierbeiner. Gar nicht so weit in der Ferne bringt das Klima der Mittelmeerländer weitere Parasitenarten mit sich – wie Herzwürmer, Lungenwürmer, Stechmücken und die Braune Hundezecke. Auch vor diesen zusätzlichen Parasitengefahren müssen unsere Hunde unbedingt geschützt werden, denn manche von ihnen können tödlich sein.

Die Braune Hundezecke zum Beispiel überträgt die Ehrlichiose – eine gefährliche Krankheit, die einen schweren bis tödlichen Verlauf nehmen kann. Als Urlaubsmitbringsel kann sich diese Zeckenart zudem bei uns in beheizten Räumen festsetzen und zum Fall für Schädlingsbekämpfer werden.

Was ist eine Herzwurm-Erkrankung?
Ein weiteres ernstzunehmendes Problem sind Herzwürmer. Sie spielen für Haustiere in vielen Regionen der Welt eine Rolle – darunter in weiten Teilen Süd- und Osteuropas, Südamerika, Australien und den USA. Die ausgewachsenen Würmer mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Dirofilaria immitis sind etwa 20 cm lang und siedeln im Herzen, Teilen der Lunge und insbesondere an den dort angrenzenden Blutgefäßen infizierter Hunde – seltener auch Katzen. Die Folgen sind Husten, Kurzatmigkeit und Schwäche. Unbehandelt kann es zu Herzversagen kommen.

Haben sich die Parasiten im Körper etabliert, ist die Herzwurm-Erkrankung schwer zu behandeln und potentiell tödlich. Aufgrund der Länge der Parasiten kann bereits ein erwachsener Wurm durch die Verstopfung des Herzens bzw. eines Blutgefäßes tödlich sein. Deshalb kommt der Prophylaxe eine entscheidende Bedeutung zu. Sie setzt zum einen bei der Abwehr von Stechmücken, zum anderen bei der monatlichen Behandlung gegen die jungen Herzwurmstadien an. Um das zu verstehen, muss man mehr über den Entwicklungszyklus der Herzwürmer wissen.

Entwicklungszyklus und Übertragung von Herzwürmern
Herzwürmer werden durch verschiedene Stechmückenarten, die im Mittelmeerraum weit verbreitet sind, übertragen. Die Mücken saugen Nachkommen der Würmer, die so genannten Mikrofilarien, mit dem Blut infizierter Tiere auf. In den Blutsaugern entwickeln sie sich zu infektiösen Larven weiter und werden bei der nächsten Blutmahlzeit in die Stichwunde übertragen.

Mikrofilarien sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen

Einmal in einen neuen Wirt gelangt, wandern die Larven innerhalb von zwei bis vier Monaten durch das Gewebe und den Blutkreislauf in Herz und Lunge ein. Sechs bis sieben Monate nach einer Infektion geben die nun ausgewachsenen Wurmweibchen ihrerseits Mikrofilarien ins Blut ab. Der Kreislauf kann von vorne beginnen. Da Herzwürmer mehrere Jahre in ihrem Wirtstier leben, tragen unbehandelte Tiere, die an der Erkrankung nicht verenden, zur Verbreitung der Parasiten in der Stechmückensaison von April bis November bei.

Wie lässt sich eine Herzwurm-Erkrankung vermeiden?
Aufgrund des langen Zeitraums von der Infektion zum Auftreten erster Symptome, wird eine Herzwurm-Erkrankung oft nicht gleich erkannt. Ohne entsprechenden Test schreitet der Befall jedoch weiter voran, die Belastung fürs Tier steigt.

Mit einer gezielten Prophylaxe ist das vermeidbar. Diese sollte zum einen den Schutz vor den fliegenden Insekten beinhalten, die Herzwürmer übertragen. Dies ist durch Spot-on-Präparate mit repellierender bzw. insektizider Wirkung möglich. Rechtzeitig vor dem Urlaub aufgetragen, schützen sie so im ersten Schritt gegen die gefährlichen Vektoren.

Vor allem aber sollte auch ein Schutz von Innen gegen Herzwurmlarven erfolgen. Dieser ist mit speziellen Entwurmungspräparaten möglich, die bei monatlicher Verabreichung vor einer Herzwurmerkrankung schützen. Die erste Gabe kann optimalerweise einen Tag vor Reisebeginn erfolgen – zumindest jedoch in dem Monat der Reisezeit – und sollte bis zu einem Monat nach dem Urlaub fortgesetzt werden. Möglich ist zum Beispiel eine Behandlung mit Kautabletten, die gleichzeitig eine Herzwurmprophylaxe und eine Behandlung gegen die Braune Hundezecke sowie weitere Parasiten ermöglicht.

Ihr Tierarzt ist der optimale Ansprechpartner, für Ihren Hund die geeignete Reiseprophylaxe zu empfehlen. Dann steht den Urlaubsfreuden für Hund und Mensch nichts mehr im Wege.

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