Kutschunfall in Berlin

Kutschunfall in Berlin: Ein Kind verletzt, ein Kinderwagen und zwei Autos beschädigt – PETA appelliert an Bezirksbürgermeister Hanke, ein Pferdekutschenverbot für Mitte auszusprechen

 

Berlin, 28. Dezember 2015 – Erneut Kutschunfall in Berlin: Am Samstag kam es gegen 17 Uhr auf dem Pariser Platz in Berlin-Mitte zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem ein Kind leicht verletzt sowie zwei Autos und ein Kinderwagen beschädigt wurden. Einer Polizeimeldung zufolge geriet ein Pferd, das an eine Droschke angespannt war, aus bislang unbekannten Gründen in Panik und lief mitsamt dem Fuhrwerk los. Das Gespann streifte einen achtjährigen Jungen – dieser stürzte und erlitt eine leichte Kopfverletzung. Anschließend prallte die Kutsche gegen ein parkendes Auto sowie gegen einen Kinderwagen, der wiederum mit einem weiteren Auto kollidierte. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 3 hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat nun Bezirksbürgermeister Christian Hanke sowie den für Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Stadtrat Carsten Spallek gebeten, endlich ein Verbot von Pferdekutschen in Berlin-Mitte auf den Weg zu bringen – zum Schutz von Mensch und Tier. PETA veröffentlichte Anfang 2015 das vierte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschen-Unfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 60 Vorfällen wurden 2014 insgesamt 88 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt.

„Pferdekutschen gehören nicht in die Berliner City – die Risiken sind unkontrollierbar. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Die Gefährte verfügen zudem weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone; schwere Unfälle sind vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“

In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zur Gefahrenabwehr bestätigt.

Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Kutschenunfall

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier / © 112-magazin.de

 

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