Wo und wann beginnen Menschen andere zu vergessen ?

Manche meinen, dass das der Fall ist, wenn niemand mehr von ihnen spricht, – sie ihren Platz in unseren Herzen verloren haben oder einfach, wenn sich niemand mehr ihrer Taten im Leben erinnert. Ein untrügliches Zeichen wird wohl auch sein, wenn die Farbe auf den Inschriften ihrer Gräber verblasst, sodass sie kaum noch zu sehen ist. Wie ist es dann erst einzuschätzen, wenn dies sogar an Gedenksteinen geschieht, die einst ganz speziell zu Ehren von Menschen errichtet wurden? Bei uns Falkenplatz, – sozusagen im „Herzen von Konradshöhe“  -, wurde 1946 von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes ein Gedenkstein aufgestellt, der den Widerstandskämpfern Albert Brust aus Tegelort und Richard Neumann aus Konradshöhe gewidmet ist. Richard Neuman wurde drei Tage nach der sowjetischen Besetzung am 26. April 1945 von SS-Leuten erschossen, weil er im Forst bei Heiligensee versteckte polnische Zwangsarbeiter mit Lebensmitteln versorgte. Albert Brust aus Tegelort leitete als Maschinenschlosser bei “Rheinmetall-Borsig” die dortige Betriebswiderstandsgruppe und wurde am 26. September 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. „Sie waren Kämpfer gegen den Faschismus, vergesst sie nie“ Auch diese Inschrift ist auf dem Gedenkstein am Falkenplatz längst nicht mehr vollständig lesbar. Ich denke, – wir alle sind gefordert -, hier Abhilfe zu schaffen, sodass das Gedenken an Richard Neumann und Albert Brust weiterhin Bestand hat. Daher habe ich mich  Mitte Dezember 2016, vorerst mit der CDU in Reinickendorf in Verbindung gesetzt, die ihre Hilfe zugesagt hat.
Oliver John

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